Ich kann nun die Sonne sehen
Von Laila Ammi
Ich kann nun die Sonne sehen
und den Tag
den Tag, den ich als Nacht gesehen habe.
Ich höre nun wieder zwitschernde Vögel
sie rufen einander
sie singen für ihre Liebe.
Die Sonne spiegelte ihr Licht auf mein Herz
und meine Seele
meine Seele, die gelangweilt war.
Meine erstickte Seele.
Wie schnell sich alles veränderte.
Ein Wind, der alles mit sich nahm.
Dieses Mal nahm er auch die Trauer mit
und das Leiden.
Er ließ mir das Lächeln
und den Duft der Blumen.
Ich sehe nun das Schwarze weiß
der Himmel ist nicht mehr schwarz
ich sehe alle Farben.
Das Blau, das Grün, das Braun, mit Wasser gemischt.
Ich genieße das Riechen
der Erde im Winter.
Ich genieße das Laufen
unter dem Regen
und höre die Herztöne der Verliebten.
Scheine, Sonne, scheine auf die Seelen
aller Traurigen
stille den Schrei der Armen
beende die Trauer der Elenden.
Der Sonnenaufgang ließ sich Zeit
die Dunkelheit verweilte Nächte und Jahre.
Scheine, Sonne, und leuchte auf die Seelen der Schreienden
stille ihre Schreie
beende das Bluten ihrer Herzen
den stürzenden Blutbach
und schenke ihnen ihr Leben.
Dieser Text erschien 2018 in der 12. Ausgabe der Zeitung „Neu in Deutschland“.
Kontakt Laila Ammi: laila.ammi1996@gmail.com
3 Kommentare
Kommentieren →Liebe Laila,
Dein Gedicht ist sehr berührend und voller Hoffnung. Weiter so :*
Güler
Tolles Gedicht von Ihnen super
ein wunderbares Gedicht; ich werde es in meiner Frauenhilfsgruppe vorlesen.