Der Verbrechen der Schokolade

Von Lamia Hassow

Wie eine Verlorene
In einer schwarzen Nacht
Laufe ich im Kreis
Um mich selbst herum
Die Langeweile greift nach mir
Und führt mich wie eine Puppe
Von der Langeweile zur Leere
Zur Traurigkeit
Bis Du auftauchst.

So unterschiedlich kommst Du daher
In unterschiedlichen Formen
Mit besonderem Geschmack
Schenkst Du mir großes Vergnügen
Vor allem Vergnügen
Meine geliebte
Schokolade.

Trag mich zur Freude
Lass mich in Deinem
Großmut schwelgen
Mehr, mehr und noch mehr!
Schmilze auf meiner Zunge
Wie ein Stück Himmel
Oder gar die Hölle.

Denn das Kleid schreit
Es schreit vor Schmerz, wenn ich
hineinschlüpfe
Und mein neues Foto schreit mir zu:
Wer bist Du denn?
Denn weniger, weniger und noch weniger
Verlangt mein Kleid von mir
Weniger, weniger und noch weniger
Verlangt mein Foto von mir
Dich zu genießen
Ohne Kilos
Bleibt ein Traum.

Ein Verbrechen ist das
In der Tat
Frauen und Schokolade
An einem Ort
Wir wissen nie, wer die Täterin ist.
Und wer das Opfer.

Dieser Beitrag erschien 2020 in der 18. Ausgabe der Zeitung „nid – Neu in Deutschland“.

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