Mut gefasst
Von Hanan Khatib
Ich möchte Euch meine Geschichte erzählen, es geht dabei um meine Arbeit: Vor etwa fünf Jahren habe ich angefangen, in einem Sportverein für Kinder als Gruppenhelferin mitzuarbeiten. Die Arbeit hat mir von Anfang an große Freude gemacht!
Meine Chefin, die Übungsleiterin, sagte schon nach kurzer Zeit zu mir: „Du machst das so toll, die Arbeit macht Dir so viel Spaß Möchtest Du nicht den Schein zur Übungsleiterin und Jungtrainerin machen?“ Mit diesem Schein könnte ich eigene Gruppen leiten. Ich habe mich darüber sehr gefreut, das war ein schönes Kompliment!
Gleichzeitig erschien es mir ausgeschlossen, diesen Schein zu machen! Ich hatte Angst, dass meine Deutschkenntnisse nicht ausreichen würden. Und wie sollte ich diese große Verantwortung tragen, Kinder zu trainieren und ihnen die Übungen richtig zu erklären, damit sie sich nicht verletzten? In einer fremden Sprache! Das traute ich mir nicht zu. Jetzt habe ich aber doch noch Mut gefasst!
Weil viele Menschen um mich herum mir Mut gemacht haben! Nach vielen Zweifeln und langem, ängstlichem Hin und Her habe ich meine Unsicherheit überwunden und mich für den Übungsleiterschein angemeldet! Ich bin immer noch etwas aufgeregt, weil eine große Verantwortung auf mich wartet. Aber ich spüre vor allem eines: große Erleichterung. Bald beginnt meine Qualifizierungsmaßnahme, die etwa vier Monate dauern wird. Mein Mann und meine drei Kinder sind sehr stolz auf mich!
Hanan Khatib lebt seit 2000 in Deutschland. Ihr Text in der nid-Zeitung Nr. 14, Sonderausgabe FRAUEN, entstand im Rahmen einer Kooperation mit dem Café Courage in Bottrop.