Machen ist wie wollen, nur krasser

Machen ist wie wollen, nur krasser

Von Amel Fellah

Ich war mal fünf.
Ich hatte einen Traum.
Einen Traum in schwarz-rot-gold.
Das Träumen war für mich selbstverständlich
Und alles unendlich.
Doch der Traum hat mir den Kopf verdreht.
Ist das Liebe?
Keine Ahnung, was Liebe ist…!
Was war der Grund für diese Liebe?
Die Liebe braucht keine Begründung
Oder?

Mit 15 träumte ich mir die Welt,
Wie sie mir gefällt.
Ich wollte hin!
Unbedingt! – sagte mein schwarz-rot-gold gestreiftes Herz.

Ich lernte die Sprache meines Traums,
Ich lernte hart,
mit Herz und Seele.
Und bin ihr verfallen…
Da lernte ich mehr und mehr…
Niemand wusste, wie es in mir aussah.
Das Warten ist schal
Doch ist es das wert,
Erst die Erfüllung hat eine Würze.

Jetzt, mit 23,
Bin ich meine einzige Kapitänin an Bord.
Und der Traum ergibt immer Sinn
Für mich.
Ich bin ein Weg voller Steine,
sagte das Leben,
Ich klettere gerne, antwortete ich.

Meine Zeit ist gekommen
Ich hab‘s gemacht!
Auf einem gelben Fleck in Bochum
Bin ich gelandet.
Verdammt!
Wo bin ich?
War ich nicht gerade woanders?

Werde ich dort meinen Weg finden?
Werde ich ihn gehen können?
Ich soll warten
Auf den richtigen Moment.
Aber wenn er nicht kommt?
Okay, er kommt
Und dann?

Hör auf zu denken!
Fang an zu handeln!
Es ist Zeit, dass du machst – weil du WILLST.
Machen ist wie wollen –
Nur krasser!

Amel Fellah, Foto: Wolfgang Wedel

Dieser Text erschien 2019 in der 15. Ausgabe der Zeitung „Neu in Deutschland“.
Amel Fellah (23) wurde in Algerien geboren, kam als Au-Pair nach Deutschland und absolviert derzeit eine Ausbildung als Hotelkauffrau.

Schreibe einen Kommentar