Meine Träume
Von Raghda Murad
Meine Träume warten auf mich
Ach, meine Träume
Ich bin auf dem Weg
Manchmal strauchelnd sein
Und manchmal stehen
Jede Nacht lasse ich mich
Vom Himmel tragen
Um die Sterne greifen zu können
Wie feine Erbsensprossen
Werde ich die Hoffnung immer gießen
So wird sie wachsen
Da bin ich sicher
An das Gute glauben
Vielleicht bekomme ich den Mond zu fassen
Wenn ich nach den Sternen greife
Meine Träume warten auf mich
Und ich eile ihnen nach
Dieser Text erschien 2019 in der 15. Ausgabe der Zeitung „Neu in Deutschland“.
Raghda Murad kommt aus Aleppo. Sie ist verheiratet und hat zwei Kinder.
2 Kommentare
Kommentieren →Das ist ein schöner Text mit literarischen Qualitäten. Nach den Sternen zu greifen und dabei eventuell den Mond zu fassen ist ein schönes poetisches Bild, das eine große Hoffnung zum Ausdruck bringt. Hoffentlich wird diese Hoffnung aber nicht enttäuscht. Die Syrer erleben gegenwärtig die größte Enttäuschung ihrer Geschichte: eine gescheiterte Revolution und einen Genozid. Von einer „Katastrophe“ ist oft die Rede. Es ist furchtbar schwer, in diesen „finsteren Zeiten“ die Hoffnung zu behalten. Dennoch dürfen wir die Hoffnung nicht verlieren. Nach der finsteren Nacht kommt der Morgen, und die Sonne geht ganz bestimmt auf. Vielen Dank
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