Von Rashed Alalej
In einer dunklen traurigen Nacht wache ich auf, wie immer. Die Stimme meiner Mutter kommt zu mir, Anweisungen meines Vaters, Streitereien mit meinem Bruder, die Zeiten in einem arabischen Café mit meinen Freunden… So fangen die Schmerzen an, das Heimweh.
Alles schiebt sich auf, auf später, wir wissen nicht, wie lange. Wir behalten den Traum, bis bessere Zeiten kommen. Wir leben, während wir träumen. Ich täusche Ruhe und ein Lächeln vor, aber in mir ist brodelnde Unrast. Alles um uns herum ist anders. Die Straßen sind unglücklicher, ohne Erinnerung.
Wenn unsere Träume wahr werden, entdecken wir, dass die Zeit vergangen ist. Wir werden entdecken, dass die Träume uns nicht mehr passen, wie Kleidung, die sich im Schrank aufgetragen hat, aus der wir herausgewachsen sind. Ebenso wird uns die Zeit nicht mehr passen. Die Jahre zerrinnen, wie der Sand, den wir am Meeresstrand in unsere Hände nehmen. Wir haben unseren Traum verloren, was kann diese Zeit ersetzen? Das Herz verblüht.
Das Kind in mir ist gestorben, das Licht in unseren Herzen erlischt. Alles wird blass und verliert seine Bedeutung. Das Rad des Lebens zermahlt uns. Und wirft uns wie Überreste von diesem mahlenden Rad. Wer gibt uns unser Lächeln zurück? Dieses Lächeln, das aus unserem Leben gegangen ist. Wir haben keine Träume mehr. Wer lehrt uns, wieder zu träumen?