„2017 habe ich vor allem bequeme Kleidung getragen. Ich wollte der Welt damit zeigen, dass ich als Frau selbständig und unabhängig leben kann. Das habe ich geschafft.“
„2017 war richtig mein Jahr!
Ich habe die Freiheit erlebt.
Ich habe die Liebe gespürt.
Ich habe die Welt anders gesehen.“
„Ich habe 2017 gelernt, dass man vorsichtig sein muss und nicht allen Menschen vertrauen kann. Es war auch ein trauriges Jahr, weil ich jemanden vermisse.“
„2017 war für mich eines der schlimmsten Jahre! Zwischendurch war ich verzweifelt, auf der Arbeit erlebe ich viel Stress – und ich weiß bis heute nicht, wie ich mein Leben gestalten soll. Wie wird es weitergehen?“
UND 2018?
„Ich hoffe, dass ich es schaffen werde, glücklicher zu leben. Ich weiß nicht, wie das aussehen kann. Immer wieder denke ich: die Liebe könnte mir dabei helfen.“
„Ich wünsche mir für 2018, meine Eltern wiederzusehen.“
„Ich möchte 2018 mindestens 25 Bücher lesen!“
„2018 möchte ich mehr Farben, Röcke und Lippenstift tragen. Weil es mir gefällt und weil manche Menschen die bequeme Kleidung missverstehen.“
„Ich möchte eine Katze haben.“
„Ich möchte meinen C1-Test bestehen, einen Schwimmkurs besuchen, einen Führerschein machen und Arbeit finden.“
„Du kannst nicht schwimmen?“
„Nein, Du?“
„Ja, selbstverständlich!“
„Was heißt hier ’selbstverständlich‘? In meiner Stadt in Syrien gab es kein Meer, keinen großen Fluss. Ich kann auch nicht schwimmen!“
„Wirklich? Ich habe das Schwimmen von meiner Oma gelernt.“
„Ich möchte das Thema ‚Diät‘ für mich abschließen und es aus meinem Leben schmeißen.“
„Ich möchte eine Familie gründen.“
„Hast Du schon eine Frau gefunden?“
„Nein! Das ist doch nur ein Wunsch!“
„Ach so.“
„Oh ja, das wünsche ich mir auch, ich möchte mich verlieben!“
„Ich möchte 2018 eine feste Freundin finden.“
„Und wir machen weiter unsere Zeitung!“
„Auf jeden Fall!“
Von Khaled Al Rifai, Omar Alnabulsi, Issam Al-Najm, Lamia Hassow, Dorte Huneke-Nollmann
29. Dezember 2017