Die Krise ist eine Zeit, in der wir positiv sein müssen

Von Nema Albahri

Zwischen unseren Wünschen, Plänen, Zielen und Träumen, im ständigen Lärm des Lebens, sind wir gerannt. Immer gerannt, um mit der Welt Schritt zu halten, um nichts zu verpassen, keine Zeit zu vergeuden. Dabei sind wir oft genug an uns selbst vorbeigerannt, haben uns selbst vergessen. Was wollten wir nochmal tun? Ach, dafür ist gerade keine Zeit.

Als Mutter eines kleinen Kindes und zugleich Schülerin an einer Berufsschule war kaum ein Tag lang genug, um Zeit für mich selbst zu lassen. Seit der Corona-Krise verbringe ich nun meine gesamte Zeit mit meinem zweijährigen Sohn zu Hause. Meine Schule ist leider geschlossen, aber es gibt auf einmal viel Ruhe in unserem Leben. Was werde ich nächste Woche tun? Ich werde nichts Neues tun, ich werde bei meinem Kind sein, mit ihm spielen und auf es aufpassen. Und was ist mit all den Dingen, nach denen ich mich früher in meinem Alltag immer gesehnt habe? Die Dinge, für die ich damals keine Zeit hatte, für die ich immer zu müde war? Jetzt habe ich Zeit. Und klage weiterhin. Also habe ich beschlossen, mein Leben zu ändern. Ich werde jetzt einfach all die Dinge tun, für die ich bislang keine Zeit hatte. Ich werde anfangen, mich gesünder zu ernähren, ich werde mehr Bücher lesen und meine Fähigkeiten in der Fotografie und der grafischen Gestaltung weiter entwickeln. Diese Krise ist eine Zeit, in der wir positiv sein müssen! Wir müssen mehr an uns selbst glauben! Viele von uns haben gerade sehr viel Zeit. Bleibt zu Hause und macht etwas daraus!

Dieser Text erschien 2020 in der 18. Ausgabe der Zeitung „Neu in Deutschland“. Die Zeitung online lesen: http://weborama.de/neu_in_deutschland/18/

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