Ich bin sehr froh, dass ich im Krankenhaus arbeite

Als Krankenpfleger in einem Bochumer Krankenhaus ist Khaled Al Rifai, Mitbegründer der nid-Zeitung und seit 2015 in Deutschland, aktiv dabei, das Gesundheitssystem hierzulande zu unterstützen.

Von Khaled Al Rifai

Zu normalen Zeiten habe ich mich immer darüber aufgeregt, dass mehr als die Hälfte meines Gehaltes für Steuern und soziale Abgaben ausgegeben wird. Mir selbst bleibt nicht so viel für meinen Lebensunterhalt. Seit der Corona-Pandemie hat sich mein Denken verändert. Ich freue mich sogar, dass ich arbeite und dass ich zum sozialen System etwas beitrage. Dass ich denen helfen kann, die gesundheitlich von dieser Krise betroffen sind. Sie profitieren von meiner Ausbildung. Ich bin froh, dass ich Vollzeit im Krankenhaus arbeite und damit unser Gesundheitssystem unterstützen kann.

Weil ich die Menschen, die ich im Krankenhaus betreue, keiner potentiellen Gefahr aussetzen möchte, habe ich schon vor längerer Zeit damit begonnen, verschiedene Aktivitäten abzusagen, an denen ich sonst immer gerne teilnehme. Auf mich selbst bezogen macht mir das Corona-Virus keine Angst. Ich bin jung und gesund und würde das Virus wahrscheinlich gut überstehen. Aber ich lebe nicht isoliert und werde alles daran setzen, dass ich meinen Beitrag für diese Gesellschaft leiste.

Über das soziale Netzwerk „nebenan.de“ bin ich auch nach Feierabend aktiv. Dort habe ich angeboten, für ältere Menschen und andere Risikogruppen Einkäufe zu erledigen.

In dem Bochumer Krankenhaus, in dem Khaled Al Rifai arbeitet, wird er unter anderem auf der Infektiologie-Station eingesetzt, wo mehrere Corona-Patienten behandelt wurden. Nach einer Erkältung mit Fieber musste er zwei Wochen in häuslicher Quarantäne bleiben. „Ich habe einen Test gemacht, aber der war negativ, das Fieber hatte wohl eine andere Ursache“, sagt Khaled Al Rifai. „Eigentlich schade, sonst hätte ich es jetzt hinter mir.“ Schön sei aber gewesen, dass während seiner Quarantäne-Zeit viele in seinem Freundeskreis angeboten hätten, für ihn einkaufen zu gehen. „Das war eine sehr, sehr schöne Erfahrung.“

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